Hallo Jan,
Jetzt habe ich Dich doch fast vergessen. Ich hoffe, ich kann hier noch etwas kluges beitragen, da ich kein Experte der 1. Auflage von
Eine Studie in Smaragdgrün bin.
Ich habe mit Martin Wallace gesprochen, was ihn zu den Änderungen in der zweiten Auflage bewegt hat:
Primär wollte er die Spieldauer runterkriegen. Dabei sollten aber keineswegs die Elemente aus dem Spiel genommen werden, die den eigentlichen Kern ausmachen. Regeln, die der besonderen Mechanik und dem Thema nicht dienlich sind, wurden gestutzt. Das erklärt auch die neue Optik des Spielbretts zum Teil. Die Bewegungsregeln sind jetzt abstrahiert. Eine Bewegung über Pfade gibt es nicht mehr. Dadurch ist es möglich, das Spielbrett geordneter zu präsentieren. Eine gute Enscheidung.
Auch gibt es nun einen Würfel, um Wahnsinn-Proben auf den Verlust der eigenen geistigen Stabilität abzulegen. Dadurch entfällt das Plättchen ziehen.
Die Kartentexte wurde zum Teil gestreamlined, um sie etwas zu balancen. Die Zombiekarte ist zum Beispiel etwas abgeschwächt und kein Game-Breaker mehr.
Wichtig ist wohl noch, dass die Städte und die Königlichen jetzt alle auf normalen Spielkarten dargestellt werden und bei jedem Stadtfeld unter die normalen Karten gemischt werden. Der Vorteil liegt hier klar auf der Hand, es entfällt das Raussuchen der Stadtkarten, sie werden einmal erworben und wechseln dann nicht mehr den Besitzer. Und ein Attentat ist auf einen Regenten jetzt erst möglich, nachdem er an die "Öffentlichkeit" kam. Sehr interessant!
Das unnötige Konzept des "Hauptagenten" entfällt. Der Spieler steuert praktisch eine Truppe von gleichgestellten Agenten. Eine sinnvolle Vereinfachung. Ein Töten des Hauptagenten ist so auch nicht mehr möglich. Wahnsinnig werden kann er jedoch immer noch.
Zum Spielende verliert die Seite nicht automatisch, die den schlechtesten Mitspieler hat. Vielmehr wird sie mit einer -5 Punkte-Strafe belegt. Was aber auch schon fatal ist. Man wird diesen Loser im eigenen Team dennoch verfluchen.
Ein weiterer Grund für die neue Optik ist die sehr hohe Auflage der zweiten Edition, die ein höheres Budget für das Artwork rechtfertigt. Daher konnte das Spielbrett aber auch die Spielkarten komplett neu gestaltet werden. Ich fand das alte Artwork auch gut. Das neue ist aber doch noch einmal besser und die Spielkarten auf der Hand wesentlich übersichtlicher. Aber das ist wohl Geschmacksache. Das Cover ist aber mal gelungen, oder? Und passt auch besser zum Spielinhalt als das alte.
Alles in allem bleibt festzuhalten, dass alles, was wir an dem Spiel so lieben, unverändert drin ist:
- Attentate.
- Karten-Draften durch Mehrheiten.
- Eine gewaltige Fülle an thematischen Spielkarten.
- Das gegenseitige Beschulden ein Loyalist oder Restaurationist zu sein.
- Verschiedene Spielende-Kriterien.
- Die Ungewissheit der Teamverteilung (zu dritt gibt es vielleicht gar keine Gegner !?!)
Ab jetzt kann man das alles an einem Spieleabend dreimal erleben
Und übrigens ist hier wirklich alles sorgfältigst ins Deutsche übersetzt worden. Auch das Spielbrett!
Gruß aus Oberhausen
Carsten