"werten"

Stelle Regelfragen und hilf anderen Spielern dabei, die ersten Hürden zu meistern.
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PhilLudo
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"werten"

Beitrag von PhilLudo »

Bei der Erklärung der Aktion 'Dominieren' heißt es ja, dass ich u.a. eine bestimmte Anzahl an Einflusspunkten besitzen muss, um eine Epoche zu dominieren.
Der Leser erwartet, dass er den an dieser Stelle erstmals eingeführten Begriff vorher schon mal erklärt bekommen hätte, was aber leider nicht der Fall ist.
Auch in den folgenden Ausführungen dieses Abschnitts und der weiteren Regeln werde ich nicht aufgeklärt, abgesehen davon, dass ich gleich noch erfahre, beim Dominieren keine Einflusspunkte zu erhalten.

Durch welche Aktion bekomme ich also wieviele Einflusspunkte, und wie wird das dann festgehalten ?

Auf meinem Aktions-Tableau und in div. Abbildungen sehe ich zwar links den Bereich, in dem Einflusspunkte wohl abgelegt und gesammelt werden, aber welche Karten das sind und wie sie dorthin kommen, steht ausdrücklich nirgends.

Erst wenn ich mir hinten auf Seite 7 das Beispiel für meinen Spielbereich genau anschaue, erfahre ich, dass in meinem Einflussbereich "gewertete" Karten abgelegt werden, und auch dieser Begriff wird nur hier und erstmals verwendet, ohne Erklärung an anderer Stelle, zumal es auch keine Aktion gibt, die >expressis verbis< "Werten" heißt.

Ich kann also nur - quasi im Ausschlussverfahren - mutmaßen, dass im Zuge der 'Aktivierung' einer Karte auch eine 'Wertung' stattfindet.
Wenn das so ist, warum steht dann am Ende des Abschnittes 'Aktivieren' nicht der schlichte Satz : "Nach Abhandlung aller Dogmen wird die aktivierte Karte in den Einflussbreich gelegt und dort zugleich gewertet" ?
Wird sie hierzu wieder umgedreht ?
Und die erhaltenen Einflusspunkte sind identisch mit der aufgedruckten Epochen-Stufe
(1-10) ?
Und vom Erfolg oder Misserfolg der Aktion 'Aktivieren' zu meinen oder anderer Spieler Gunsten oder Nachteil ist dieser Wertungs-Effekt völlig unabhängig ?

Wenn das tatsächlich so gemeint ist, wäre dies doch wirklich ganz einfach zu erklären, müsste nur noch an der richtigen Stelle stehen.
Hier sehe ich Eure beiden Lektoren gefordert, die eine Regel-Fassung des Autors auf Diktion, Strukturierung, Plausibilität und Verständlichkeit hin zu prüfen und zu bearbeiten haben.
'Betriebsblindheit' bei Autoren ist ein bekanntes Phänomen, weil sie aus ihrer verinnerlichten Kenntnis der Gesamtzusammenhänge leicht zu dem Glauben verführt werden, bestimmte Regularien verstünden sich doch von selbst und brauchten nicht explizit erklärt zu werden ...
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Carsten
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Re: "werten"

Beitrag von Carsten »

Hallo,

Mir ist nicht ganz klar, ob es sich hier um eine oder mehrere Fragen handelt. Ich erlaube mir, daher die Frage zu vereinfachen: Was ist "werten" ?

Die Spielübersicht auf Seite 1 der Regeln gibt eine grobe Skizze zum Ablauf des Spiels. Dort heißt es bereits vorausgreifend: "Außerdem kann man über bestimmte Dogmen wichtige Einflusspunkte sammeln. Diese braucht man, um Epochen zu dominieren."
Die Begriffe Dogmen (Seite 3 und 4), Einflusspunkte (Seite 6) und Dominieren (Seite 3) werden anschließend in den Regeln ausführlich und mit Beispielen erläutert.
Im Rahmen der Abarbeitung der Dogmen einer Karte, nachdem sie durch die Aktion Aktivieren (Seite 3) ausgeführt werden müssen, stößt man auf diverse wiederkommende Schlüsselbegriffe, die sich auf vielen Spielkarten finden. Diese Dogmeneffekte sind alle auf Seite 6 und 7 vollständig aufgelistet und näher erläutert. So auch der von Dir vermisste Begriff des Wertens (Seite 6). Komplexere Dogmeneffekte haben wir auch auf die Rückseite der Spielertableaus gedruckt. Aus Platzgründen haben wir den leichtverständlichen Dogmeneffekt "Werten" dort nicht erneut ausgeführt.

In Kurzform:
Werten ist ein Schlüsselwort auf einigen Spielkarten, das Dir vorschreibt, bestimmte Karten in den Einflussbereich abzulegen, um so Einflusspunkte zu sammeln.
Werten ist also nicht eine weitere Aktion. Das Spiel kommt mit 4 Aktionen aus (alle auf Seite 3).
Es gibt auch keine Rundenendephase, in der irgend etwas abgehandelt wird. So etwas findet sich nirgends in den Regeln.

Die Abbildung auf Seite 7 zeigt noch mal sehr schön, wo gewerte Karten abgelegt werden.
Grundsätzlich ist es gerade bei so abstrakten Spielen wie Innovation hilfreich, beim Erlernen der Spielregeln mit dem Spielmaterial zu arbeiten und sich eventuell ein paar Karten anzuschauen.

Ich hoffe, ich habe mit den Ausführungen das getroffen, worum es Dir in Deiner Frage(n) ging. Ich würde mich freuen, wenn Du das Spiel nun mit Deinen Freunden genießen kannst. Interpretiere bitte nicht mehr in die Spielregeln hinein und lasse Dich einfach auf das Spiel ein. Es ist halt etwas gewöhnungsbedürftig.

Poste doch bitte, wie Eure erste Runde dann gelaufen ist. Ich bin gespannt.

Carsten

PS: Ich möchte die Kritik am Regelaufbau zurückweisen. Als leitender Redakteur habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein Regelaufbau, der mit Definitionen, Glossar etc. beginnt, von der Mehrheit der Leser ermüdend und unmotivierend aufgenommen wird. Die von uns gewählte Dreiteilung in: A) Intuition bzw. Ablaufskizze B) Eigentliche Spielregeln C) Glossar und Begriffe ist gerade für abstrakte Spiele die beste Herangehensweise. Vielleicht ist das bei Dir anders, aber die meisten Leser wollen erst einmal wissen, worum es geht, bevor es ans Vokabellernen geht. Das Verständnis des durch die Regeln gesetzten Spielrahmens erleichtert das Erlernen und Behalten der Fachausdrücke enorm. Regeln, die anders strukturiert sind, finden sich eher im Bereich der US-Wargames und würden hierzulande von Spielern heftig kritisiert werden.
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